ドイツ新聞読みこなし おまるの写真で、娘が両親を提訴

【原文】

Zitiert Ausgabe 36.2016 „Die ganze WOCHE „

 

Tochter verklagt Eltern wegen Töpfchenfotos

Nicht alles, was privat ist, darf auf der Internet-Plattform „Facebook“ veröffentlicht werden. Wer ohne Einwilligung Fotos von Dritten ins soziale Netzwerk „Facebook“ stellt, kann verklagt werden. Selbst wenn es die Eltern sind.

Babys, die über den Teppich krabbeln oder lachend auf dem Töpfchen sitzen. Kinderfotos sind auf der Internet-Plattform „Facebook“ und anderen Netzwerk-Seiten haufenweise zu finden. Die wenigsten Eltern bedenken jedoch, dass sie mit solch vermeintlichensüßen“ Babyfotos ihren Kindern damit auch Probleme bereiten können. Denn für den Nachwuchs können diese Fotos später hochgradig peinlich sein. So wie der 18jährigen Schülerin Anna Maier (Name von der Redaktion geändert).

Die junge Kärntnerin verklagt nun ihre Eltern, weil die seit dem Jahr 2009 täglich Fotos von ihr ins Netz stellten. „Obwohl ich damals bereits elf Jahre alt war, haben sie quasi nachträglich Babyfotos von mir auf ,Facebook‘ veröffentlicht. Sie kannten keine Scham und keine Grenze. Ob ich auf dem Töpfchen saß oder nackt in meinem Kinderbettchen lag – jeder Schritt von mir wurde fotografisch festgehalten und nachträglich öffentlich gemacht. Sie haben mich nie gefragt, ob mir das Recht sei. Leider sah ich die Fotos erst, als ich mich mit 14 Jahren selbst auf ,Facebook‘ angemeldet habe. Da hatten meine Eltern bereits 700 Freunde, die sie täglich mit meinen Fotos am Laufenden hielten. Ich war extrem verärgert und wütend und forderte sie auf, sofort die bereits veröffentlichten 500 Fotos zu löschen. Doch sie weigerten sich. Deshalb sehe ich keine andere Möglichkeit, sie nun, da ich 18 Jahre alt bin, zu verklagen. Ich habe es satt, von meinen Eltern nicht ernst genommen zu werden“, sagt Maier, die mittlerweile von zu Hause ausgezogen ist und mit zwei Freundinnen in einer Wohngemeinschaft lebt.

Laut einer Studie stellen Eltern in unserem Land jedes Jahr rund 200 Fotos von ihren Kindern ins Internet. Bis zu seinem fünften Lebensjahr kursieren also 1.000 Fotos eines Kindes im Netz. An Stelle des Familien-Fotoalbums, in das höchstens enge Freunde Einsicht hatten, werden heute weltweit Bilder geteilt.

Frankreich hat deshalb bereits Gesetze zum Schutz der Privatsphäre erlassen. Dort drohen Eltern, die Fotos ihrer Kinder auf „Facebook“ und ähnlichen Seiten veröffentlichen, Strafen bis zu 45.000 Euro oder einem Jahr Haft. Aber auch hierzulande müssen Eltern mit Konsequenzen rechnen. „Wer auf ,Facebook‘ ein sogenanntes Profil einrichtet, ist Medieninhaber einer Internetseite und daher für die dort abrufbaren Bilder und Texte verantwortlich“, erklärt der erfahrene Medienanwalt Daniel Bauer.

„,Facebook‘ hat keine Kontrollpflichten. Die Internetplattform stellt nur den Speicherplatz für ihre Nutzer zur Verfügung und kann daher nur dann zur Verantwortung gezogen werden, wenn sie die rechtsverletzenden Inhalte – trotz Kenntnis darüber – nicht entfernt oder den Zugang hierzu nicht sperrt. Väter oder Mütter, die persönlichkeitsrechtsverletzende Inhalte über ihr Kind veröffentlichen, können von ihrem Kind verklagt werden. Fotos vom Baby, das auf dem Töpfchen sitzt, gehören eindeutig dazu. Maier kann deshalb von ihren Eltern unter anderem eine Entschädigung für die erlittene Kränkung und Unterlassung begehren. Dann müssen die Eltern diese Bilder entfernen.“ Nach dem Datenschutzrecht droht den Eltern eine Verwaltungsstrafe von 3.000 bis zu 10.000 Euro.

Die Fotos seines Kindes zu löschen, kommt für den Vater von Anna Maier aber nicht in Frage. „Ich sehe es als mein Recht an, diese Fotos veröffentlichen zu dürfen. Schließlich ist das unser Kind und es ist für meine Frau und mich ein schönes Familienalbum, das bei unseren Facebook-Freunden gut ankommt. Mittlerweile ,posten‘ wir kein Bild mehr von unserer Tochter, weil sie sich nicht mehr von uns fotografieren lässt. Außerdem haben wir ihre Babyfotos nur 700 ,Facebook‘-Freunden, einer begrenzten Gruppe, zugänglich gemacht, nicht allen Nutzern“, sagt der Vater, der sich voraussichtlich im November vor Gericht verantworten muss.

 

【日本語訳】

オーストリアの雑誌 Die ganze WOCHE 2016年36号より

 

おまるの写真で、娘が両親を提訴

 

プライベートすべてをフェイスブックに投稿してもいいわけではない。

第三者による同意無しに、SNS「フェイスブック」に写真を投稿した場合は、たとえ両親であっても提訴される可能性がある。

カーペットの上のハイハイや、おまるに乗って笑っている赤ちゃんたち。インターネットプラットホーム「フェイスブック」の中でとてもたくさん見られる写真だ。

しかしながらそのような「勘違い」的にかわいいと思った子供の写真が、問題を引き起こすこともあることを考慮している親たちはとても少ない。なぜかというと、成長してからそれらの写真が「大きな恥」となることもあるからだ。

18歳学生、アンナ・マイヤー(編集部による仮名)のように。

 

ケルントナー(オーストリアの街)出身のアンナは、彼女の両親が2009年以来、毎日写真をネットに投稿していることを理由に彼らを提訴中だ。

「その時私はすでに11歳だったにもかかわらず、ようするに後年両親は、私の赤ちゃんの時の写真をフェイスブックで公開していたんです。親たちは恥も限度もなかったですね。おまるに座っているかどうかとか、裸でベッドに寝ているとか、私の行動をいろいろ写真にして、のちのち公開していたんです。親たちは私に、やってもいいかどうかなんて絶対に訊いたことはないです。

残念なことに私が初めて写真を見たのは、14歳の時にフェイスブックに登録した時でした。

親たちはすでに、私の写真をいつも見られる「友達」がすでに700人もいました。わたしはめちゃくちゃ腹が立って、もう公開されてしまっている500枚の写真をすぐに消すように言いました。

でも親たちは拒否したのです。なので、18歳になったことで、両親を訴える以外の可能性がありませんでした。真剣じゃない、と両親に受け取られるのはもうごめんです」

マイヤーさんはこのように語り、その間に両親のもとを出て友人二人とルームシェアをして暮らしている。

 

ある調査結果によると国内で、親による子供の写真のネット投稿は、年間200枚におよぶとのこと。5歳になるまでに、1人の子供の写真1000枚がネット内に流布することになります。

家族のアルバムの箇所、せいぜい親しい友達が見られる箇所も今では世界中に写真がシェアされる。

 

そのためフランスはすでに、個人情報箇所の保護の法律を施行している。そこで、両親が子供の写真をフェイスブックや類似するサイトで公開した場合、最高45000ユーロの罰金か1年の禁固刑となることを警告しています。しかし、親は責任も考慮する必要があります。

「フェイスブックでいわばプロフィールを作成する者は、インターネットサイトのメディア所有者であり、そこで呼び出しうる画像やテキストに対しての責任があります」と、メディアに詳しい弁護士であるダニエル・バウアー氏は言います。

 

 

フェイスブックに検閲の義務はありません。インターネットプラットホームは利用者に対して保存場所を提供しているだけであり、権利を侵害される内容-それについてわかっているにも関わらず-が消去もしくはそこにいたる窓口が閉鎖されない場合のみ、責任を問われる可能性があるだけです。自分の子供の、人権侵害となるような内容を公開する父親や母親は、子供に訴えられる可能性もあります。おまるに座っている子供の写真など、まさにそれに該当します。そのためマイヤーさんは両親に、精神的苦痛と不履行(写真を消さないこと)の点において賠償を要求することが可能です。そうなると両親は写真を削除しなければいけません。データ保護法のもと、両親は管理罰として3000~10000ユーロの罰金となりえます」

 

子供の写真を削除することは、マイヤーさんの父親にとっては論点では無いようだ。

「これらの写真を公開していいのは、自分の権利だとみなしている。結局私らの子供のであり、妻と私にとっては素敵な家族のアルバムであり、フェイスブックの友人たちにも受けがいい。その間、私らは娘の写真は投稿してない。もう撮らせてくれないからね。おまけに、赤ん坊の時の写真は限られた700人のフェイスブックの友人だけへの公開であって、すべての利用者にではない」と、11月に法廷で釈明の必要がある父親はそのように言った。

 

【読み方のポイント】

 

  • verklagen 訴える・告発する
  • veröffentlichen 公開する 発表する
  • krabbeln ハイハイする
  • s/Töpfchen おまる
  • haufenweise haufen は「積み重なる・山になる」

    「山のようにたくさん」ということ

  • vermeintlich süß 悪意はないが、勘違いして可愛いと思い込んでいる。

    日本でもよくありますよね、「可愛いと思って付けた名前」が・・・

  • hochgradig とても・非常な
  • quasi nachträglich いわば、あとになって
  • Sie kannten keine Scham und keine Grenze 彼らは恥も限度も知らなかった。
  • ob mir das Recht sei 私がOKかどうか。

    seiは接続法1式

  • extrem verärgert und wütend 極端に腹がたった

    「怒る」意味の単語を二つ並べるほど、要は怒り狂ったと言いたいわけです。

  • auffordern 求める・要求する
  • die bereits veröffentlichten 500 Fotos. すでに公開された500枚の写真

    「~された」が名詞につく形Zustandspassiv(状態受動)が形容詞化したもの

  • Ich habe es satt,von meinen Eltern nicht ernst genommen zu warden
    両親に「本気じゃない」と思われるのにはうんざりしている

    ich habe es satt は、「うんざりしている」「あきている」
    nicht ernst nehmen は「真剣に受け止めない」
    両親としては娘のささやかな反抗程度だと考えていたようだが、娘は提訴すらするぐらい真剣なのである

  • in einer Wohngemeinschaft ルームシェアで
  • Wohngemeinschaft(WG)は、他人同士が1つの住居に共同で住むこと
  • kursieren 流通する・流布する
  • e/Privatsphäre プライベートな領域

    Facebookをやっている人ならご存じだろうが、投稿を公開するにあたって「自分のみ」「友達のみ」「公開」などがあり、Sphäreとはその「公開する領域」を指す

  • dort drohen 「脅す」と言いたいところだが、法律や条例なので「戒めている」の意味が適切
  • rechnen 計算する・考慮する・考えに入れる
  • die dort abrufbaren Bilder und Texte 呼び出し可能な画像やテキスト

    インタネットで閲覧できる画像などはすべて自己責任のもとに、ということです

  • erfahren 熟練の 本文では「~に詳しい」とした
  • Die Internetplattform インターネットプラットホーム(フェイスブックのこと)
  • zur Vefügung stellen ~を自由にする・可能にする・提供する

    zur Verfügung stellen はサービス業などでよく使われるが、訳しにくい表現の一つ

  • gehören eindeutig dazu はっきりと、明確にそれに属する・該当する
  • eine Entschädigung für die erlittene Kränkung und Unterlassung begehren
    精神的苦痛と不履行に対して損害賠償請求をする
  • entfernn 取り除く・削除する
  • s/Datenschtzrecht データ保護法/個人情報保護法
  • kommt nicht in Frage 論点ではない

    「質問には来ない」つまり、問題にはしていないこと

  • zugänglich machen 通過させる・行き来させる

    ネットのページを「見ることを可能にする」という意味